Kinderschutzbund

Der Kinderschutzbund ist eine Lobby für Kinder/Jugendliche und Eltern/Familien, die ich mit Spenden – während meiner Lesungen steht immer eine kleine Spendenbox bereit – unterstützen möchte. Warum? Einfach gesagt: Weil ich mit dem Kinderschutzbund ein Lieblingszitat teile.

Ich stehe immer auf der Seite der Kinder

Astrid Lindgren

5 Fragen an den Kinderschutzbund

Liebe Frau Witsch,

Kinderschutzbund – Was bedeutet das Wort Schutz für Sie?

Ich würde mir wünschen, es heißt Kinder- und Familienschutzbund. Denn wir hören die Nöte der Kinder UND ihrer Eltern. Letztendlich geht es zwar um Schutz vor Gewalt, um Schutz vor allem, was Verletzungen hinterlässt. Aber in erster Linie stellen wir die Frage: Was brauchen Kinder und Erwachsene, um gut miteinander leben zu können. So bieten wir Schutz vor dem, was später vielleicht passieren würde. Dabei spielen das Achten der Bedürfnisse und Wertschätzung eine große Rolle. Auf diese Weise bleiben Familien viele negative Konflikte erspart, die Verletzungen verursachen, die man nie wieder los wird.

Der Kinderschutzbund ist ein „Haus voller Angebote“. Gibt es ein Angebot, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Es ist das ganze Haus, das uns am Herzen liegt: ein Zuhause für verschiedenste Menschen, die sich dort heimisch und wohl fühlen. Ein Haus, in dem Menschen bekommen, was sie gerade brauchen. Wir bieten zuverlässige, langfristige Angebote, aber auch immer wieder Neues, da sich das Leben schnell ändert. Bei allen Angeboten steht eines an vorderster Stelle: Gleichwürdigkeit! Kinder und Erwachsene sind zwar nicht gleichberechtigt, aber gleichwürdig. Und genau hier kommen die Kinderrechte zum Tragen. Das Achten dieser demokratischen Regeln ist uns so wichtig, dass wir dabei sogar von unserem eigenen Mut überrumpelt wurden – aber wir wollen es so: Wir sind stolz darauf, dass im September – nach zweijähriger Vorbereitungszeit – im Lindenberger Stadtpark der „Platz der Kinderrechte“ eingeweiht wird.

„Sprich mit mir!“ Ein wichtiger Satz, der bei Ihnen überall an den Wänden hängt. Aber was genau bedeutet er?

Kinder haben das Bedürfnis nach Bindung. Der Satz bedeutet: Sieh mich! Nimm mich wahr! Gib mir deine Aufmerksamkeit! Es ist eine Aufforderung, den lebendigen Menschen die Vorfahrt zu gebe. Medien kann man gut positiv nutzen, aber sie saugen Zeit und Aufmerksamkeit. Das geht zu Lasten der Kommunikation. Es besteht die Gefahr, dass man nur mit einem Ohr zuhört, nicht mehr wahrnimmt, was zwischen den Zeilen schwingt. Bei einer guten Kommunikation ist es jedoch wichtig, voll und ganz in Kontakt zu sein. Der Satz soll bewusst machen, wie wichtig es ist, dem Kind oder Gegenüber seine Aufmerksamkeit zu schenken.

In den Rockzipfelgruppen können Väter und Mütter mit ihren Kindern spielen. Gibt es bestimmte Bedingungen dafür?

Das Angebot ist für Kinder gedacht, die noch nicht in der Kita sind. Als erste, sanfte Gruppenerfahrung mit Beziehungspersonen. Das gibt den Kindern Sicherheit. Es ist ein offenes Angebot und kostenfrei. Man kann ohne Anmeldung kommen, so wie man Zeit und Lust hat. Kindergärten berichten, dass die Eingewöhnung dann leichter fällt.  

Welche Themen in der Familienberatung sind gerade besonders aktuell und wie könnt ihr dabei helfen?

Zweidrittel der Beratungsstätigkeit besteht aus Umgangsberatung. Das heißt, es geht um Eltern, die sie trennen wollen oder bereits getrennt haben. Die Eltern wollen kooperieren und für das Kind sorgen, auch wenn sie getrennt sind. Dazu braucht es viele Gespräche mit Fragen wie: Was braucht das Kind, damit es gut durchkommt, damit es aufgefangen wird? Was brauchen die Erwachsenen? Welche Erziehungshaltung hilft? Was kann ein Kind abpuffern und was nicht? Vieles kann man nicht fernhalten, aber man kann das Kind begleiten. Wir bieten Einzelgespräche und gemeinsame Gespräche an. Diese Arbeit nimmt viel Zeit und Raum ein. Auffällig ist, dass viel mehr Väter in die Beratung gehen als noch vor 20 Jahren. Beide Elternteile fühlen sich also für das Gelingen der Trennung verantwortlich. Es ist gut, wenn Eltern eine Trennung nicht aufschieben oder vermeiden, sondern aktiv werden und konstruktiv mit der Situation umgehen.

Herzlichen Dank!


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