Jana will zu den Sternen

In diese Gutenachtgeschichte ist eine kleine Traumreise eingewebt.

Jana kann nicht einschlafen. Stattdessen träumt sie sich ins Weltall – zusammen mit ihrem Kuschelschaf und dem Stern Aada.

gelesen von Elena MareschInstagram: stimmwelten.elenamaresch


Es ist schon spät am Abend. Jana sollte längst schlafen. Aber es klappt heute einfach nicht. Anstatt tief und fest zu schlummern, sitzt sie aufrecht in ihrem Bett. Und dass ihr Kuschelschaf beleidigt ist, macht es auch nicht besser.

„Aber ich lüge nicht!“, verteidigt sich das Kuschelschaf entrüstet. „Ich war wirklich auf dem Mond!“

„Ach“, sagt Jana. „Und wie bist du dorthin gekommen? Du kannst doch nicht fliegen.“ Ein Kuschelschaf im Weltall. Sowas Verrücktes!

Das Kuschelschaf klettert auf Janas Schoß. „Ich bin einfach auf eine Wolke gesprungen und die Wolkentreppe bis hoch zu den Sternen gelaufen. Und dann von Stern zu Stern … hüpf, hüpf, hüpf … bis zum Mond.“

Nachdenklich legt Jana den Kopf schief. Dann nickt sie. „Okey, ich glaube dir.“

Das Kuschelschaf macht einen Freudensprung bis fast zu den Leuchtsternen, die an der Zimmerdecke kleben. Es ruft: „Das nächste Mal musst du mitkommen!“

„Aber ich kann nicht so hoch springen. Das weißt du doch!“, erwidert Jana traurig. Nichts wünscht sie sich mehr, als ganz nah bei den Sternen zu sein. „Später werd ich Astronautin. Dann flieg ich mit einer Rakete bis zum Mond.“ Entschlossen streckt Jana einen Arme nach oben.

Plötzlich fällt etwas mit einem leisen Hui! auf die Bettdecke. Etwas Kleines, etwas Leuchtendes.

„Was ist das?“, fragt das Kuschelschaf erschrocken und klammert sich an Janas Arm.

Eine leise Stimme antwortet. „Ich bin der kleine Stern Aada“

Jana beugt sich über den Leuchtstern. „Von der Zimmerdecke? Warum bist du denn herunter gefallen?“

Aada grinst verlegen. „Ich hab gerufen, aber ihr habt mich nicht gehört. Da hab ich mich losgeruckelt, weil ich etwas Wichtiges zu sagen habe.“ Der kleine Stern steht auf und klettert über die Bettdecke näher zu Jana heran.

Jana und ihr Kuschelschaf beobachten den Leuchtstern mit großen Augen.

Aada räuspert sich und erklärt: „Ich kenne einen Weg zu den Sternen, für den man weder springen muss noch eine Rakete braucht.“

Begeistert hebt Jana den kleinen Stern auf ihre Hand und bittet: „Sag es uns!“

Doch Aada zögert. „Wenn ich es euch erzähle, nehmt ihr mich dann mit? Ich bin nur ein kleiner Leuchtstern und schaff es nicht allein.“

Das Kuschelschaf Jana nicken zustimmend.

Da strahlt der kleine Stern etwas heller. Er hebt eine Zacke und sagt: „Wir müssen uns aneinander festhalten. Niemand darf loslassen. Verstanden?“

Wieder nicken das Kuschelschaf und Jana. Diesmal ganz aufgeregt.

Aada erklärt weiter: „Dann müssen wir die Augen fest schließen und uns die schönsten Sterne im Weltall vorstellen.“

Janas Herz klopft wild, ihre Wangen glühen. „Erzähl weiter!“, fordert sie den Leuchtstern auf.

„Dann geht es los. Es wackelt in unseren Bäuchen, es blitzt in unseren Köpfen. Aber keine Angst. Das ist normal. Wenn wir dann bei den Sternen angekommen sind, können wir uns loslassen.“

„Woher weißt du das?“, fragt das Kuschelschaf beeindruckt.

Der Leuchtstern lächelt. „Die Kinder, die ich vor euch nachts beleuchtet hab, haben es sich erzählt und von den aufregendsten Reisen zu den Sternen berichtet.“

„Wahnsinn! Lasst es uns gleich versuchen“, meint Jana. Dann drückt sie Aada und ihr Kuschelschaf fest an sich und lässt sich zurück auf ihr Kopfkissen plumpsen. „Seid ihr bereit?“, fragt sie mit leicht zitternder Stimme.

„Bereit!“, antworten die beiden voller Vorfreude.

„Auf geht’s zu den Sternen!“, ruft Jana und schließt die Augen.

Und tatsächlich: Erst wird es dunkel. Dann beginnt es in ihrem Kopf zu flirren. Alles blinkt, funkelt und glitzert. Es kribbelt in Janas Brust, etwas zieht an ihr, sie wird leichter und leichter.

Da! Da sind die Sterne. Und dort hinten ist der Mond.

Vorsichtig lässt Jana Aada und ihr Kuschelschaf los.

Die drei können ihr Glück kaum fassen. Sie haben es geschafft! Sie sind mitten im Weltall!

Jana lässt einen Jubelschrei los.

Die Sterne sind wunderschön. So schön, wie sie nur im Traum sein können.

Zusammen mit ihrem Kuschelschaf und dem kleinen Leuchtstern Aada tanzt Jana die ganze Nacht lang durch die glitzernde Sternennacht.


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